Ist eine Maske als Anerkennung ausreichend?
„In Krisenzeiten werden die wahren Helden geboren„, wiederholte Kanzler Kurz scheinbar unermüdlich in seinen zahlreichen und endlosen Pressekonferenzen.
Die Corona Krise offenbarte nicht nur ungeahnte Stärken. Viel mehr wurde auch sichtbar, dass die Helden der Gesellschaft die Menschen von nebenan sind. Sie vollbrachten ihre „Superheldenleistung“ nicht im Management, sondern als Kassiererin im Supermarkt, als Krankenschwester im Krankenhaus oder als Pflegekraft in Altersheimen kurz: in sogenannten systemrelevanten Berufen.
Als, diese Gruppe, der normalerweise kaum Beachtung geschenkt wurde, vom Bundeskanzler mit Lob überschüttet wurde, dachten viele, dass diese Personen nun endlich mehr Wertschätzung und eine höhere Entlohnung erhalten würden.
Diese Hoffnung wurde enttäuscht
Eine Corona-Prämie für unsere neue Helden gibt es immer noch nicht und Anzeichen dafür werden immer schlechter. In der Krise ist eben nicht nach der Krise. Der Bundeskanzler, der sich als Wirtschaftsversteher sieht, schweigt wenn es um seine vor wenigen Wochen noch gerühmten Helden geht und scheint ihre Probleme nicht zu hören. Inzwischen bedienen sich die Eigentümer und ihre Manager mit Dividendenausschüttungen und dicken Bonuszahlungen, während die Helden wieder für sich allein kämpfen.
Keine zusätzlichen Pausen
Die Gewerkschaft rennt gegen geschlossene Türen an und muss sich von Kurz‘s engsten Freunden in der Wirtschaftskammer anhören, dass es in Zeiten wie diesen unverschämt ist höhere Gehälter oder gar Coronabonuszahlungen zu fordern. Auch die SPÖ solidarisiert sich mit den Beschäftigten und fordert spürbare Verbesserungen für die Beschäftigten, denn wenn Arbeitnehmer im Handel und Tourismus den ganzen Tag eine Maske tragen müssen, um sich und andere zu schützen, sollen sie zusätzliche Pausen bekommen. Aber auch da beißen wir auf Granit. Neben ÖVP und Grüne stimmten die FPÖ und NEOS im Parlament dagegen verhinderten die bezahlte Pause für die Helden.
Wir als SPÖ werden gemeinsam mit der Gewerkschaft weiter für die Meschen kämpfen und ihre Themen und Probleme in die höchsten Gremien tragen. Die Erkenntnis, dass die Menschen im Mittelpunkt stehen sollen und unsere Coronahelden gewürdigt werden sollten, war in der Krise über die Parteigrenzen hinweg Konsens. Wie jetzt von Seiten der Regierung mit den Menschen umgegangen wird ist respektlos und vielleicht der Tatsache geschuldet, dass Meinungsumfragen vielleicht doch mehr zählen als die Menschen.